Kennzeichnungsfreie Polyesterpulverlacke: Umstellung wirkt sich positiv auf zahlreiche Qualitätsparameter aus

Die europäische Chemikalienverordnung REACH hat PT910/912-Härter vor einigen Jahren als reproduktionstoxisch Kategorie 2 eingestuft und damit Pulverlacke mit diesen Inhaltsstoffen kennzeichnungspflichtig gemacht. Um Verarbeitern ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten, hat Brillux Industrielack das gesamte Pulverlacksortiment auf Formulierungen mit alternativen Härtern umgestellt. Die Brüggen GmbH setzt seit vielen Jahren das Brillux Produkt Universal-Polyesterpulver 5910 für die Beschichtung von jährlich rund 5.000 Anhängern, Aufbauten und Wechselbrücken ein. „Die Umstellung auf das neue Produkt Universal-Polyesterpulver 5940 lief bei uns völlig reibungslos und hat unsere hohen technischen Anforderungen erfüllt“, erinnert sich Martin Korte, Leiter Oberflächenbeschichtung der Brüggen GmbH. „Positiv überrascht hat mich, dass wir mit dieser Pulverlackbeschichtung bei wichtigen Kriterien sogar noch deutliche Verbesserungen erzielen konnten.“

Bei Witterungsbeständigkeit und Farbtonstabilität, Korrosionsschutz und Chemikalienbeständigkeit untermauerten die im Vorfeld bei Brüggen und Brillux gefahrenen Tests, dass der kennzeichnungsfreie Polyesterpulverlack die strengen Spezifikationen des Nutzfahrzeugbauers erfüllten. Interessant wurde es für Martin Korte beim Thema Haftfestigkeit von Klebe- und Dichtstoffen auf der modifizierten Pulverlackbeschichtung. „Dieser Aspekt ist enorm wichtig für uns“, erläutert der 59-Jährige. „Wir bekleben die Fahrzeugelemente nicht nur mit Beschriftungen. Statt zu schweißen, montieren wir verschiedene fertig lackierte Einheiten gänzlich im Klebeverfahren und sind deshalb naturgemäß auf absolut sichere Haftverbindungen angewiesen.“ Der Pulverlack bestand auch diesen Test – „Obwohl ich zunächst kritisch war“, so Martin Korte – mit Bravour: Die Beklebbarkeit des neuen Pulverlacks zeigt eine höhere Performance als das bisherige Produkt.

UV-transmissionsstabile Farbtöne

Zusammen mit der Brüggen GmbH entwickelte Brillux Industrielack zudem für jeden verwendeten Lackfarbton UV-transmissionsstabile Schichtdicken für die Pulverdecklacke. Sie verhindern, dass der darunter liegende, nicht UV-beständige KTL-Grundlack Schaden nimmt. Durch die sorgfältigen Tests wird so maximaler Schutz bei kleinstmöglicher Schichtdicke und entsprechend sparsamem Pulverlackverbrauch sichergestellt. Und auf noch eine weitere Verbesserung weist Martin Korte hin: „Mit dem kennzeichnungsfreien Brillux Pulverlack können wir eine glänzende Oberfläche nahezu ohne Glanzschleier herstellen. Für unsere Kunden wird diese edel wirkende Optik immer wichtiger.“

Genau beobachtet hat der Leiter Oberflächenbeschichtung der Brüggen GmbH, wie sich die neue Pulverlack-Formulierung unter Verarbeitungsgesichtspunkten verhält. Die bessere Aufladbarkeit des Produkts mit weniger Overspray, eine schnellere Beschichtung mit sehr guter Abdeckung von Schweißnähten und ein größeres Einbrennfenster für mehr Prozesssicherheit optimieren die Pulverbeschichtung im Unternehmen. Martin Korte: „Alles zusammengenommen, haben wir durch die Umstellung auf den Brillux Pulverlack mit kennzeichnungsfreiem Härter gewonnen – in puncto Nachhaltigkeit, Umweltschutz sowie Effizienz. Und natürlich bei den absolut hochwertigen Oberflächeneigenschaften, die für die Qualität unserer Produkte mit entscheidend sind.“